Naturwissenschaften

„Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen.“  (Greta Thunberg)

Was ist eigentlich dieser Klimawandel? Kann ich selbst etwas dagegen tun? Seit Fridays for Future ist das Interesse der Schülerinnen und Schüler an der Umwelt präsent wie noch nie. Das Fach Naturwissenschaften hat hier die besondere Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern die komplexe Thematik aus dieser Perspektive zu beleuchten. Um verstehen zu können, was es mit der Erderwärmung auf sich hat, muss zunächst erarbeitet werden, wie die Jahreszeiten, also unterschiedliche Temperaturen zustande kommen. Dabei lässt sich aber das Phänomen der Jahreszeiten nicht in Physik, Chemie und Biologie aufteilen. Der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen durch die Schräglage der Erde beim Durchlaufen der Erdumlaufbahn ändert sich, dadurch wird es mal wärmer und mal kälter (physikalischer Schwerpunkt). Dies hat wiederum zur Folge, dass bei kalten Temperaturen Wasser gefriert, wobei sich nun Wasser nicht beim Gefrierpunkt weiter „zusammenzieht“, sondern ausdehnt (chemischer Schwerpunkt). Dies ist wiederum der Grund dafür, dass Seen im Winter nicht zufrieren. Wie schützen sich aber Pflanzen davor, dass sie nicht beim Gefrieren des Wassers platzen und wie kommen sie mit der geringen Sonneneinstrahlung durch den Winter, wenn sie kaum Fotosynthese betreiben können? Was machen die Tiere im Winter? Wo finden sie Nahrung, wenn die Pflanzen ihre Blätter abwerfen? Warum erfrieren zum Beispiel Frösche und Lurche nicht (biologischer Schwerpunkt)? Vögel fliegen im Winter in den Süden und nutzen hierfür ihren Magnetsinn. Was ist jedoch Magnetismus? Viele Vögel fliegen nicht mehr in den Süden, weil es hier im Winter nicht mehr so kalt ist. Dies ist eine Folge des Klimawandels.

Das Fach Naturwissenschaften integriert die drei Fächer Physik, Chemie und Biologie. Dadurch ist es möglich, viele Alltagsphänomene umfassend zu beleuchten und bei Fragen nicht auf den Unterricht des jeweils anderen Faches verweisen zu müssen. In Jahrgangstufe 7 wird im Kontext des Ökosystems, ein eigentlich biologisches Thema, auf die Energieflüsse in Ökosystemen eingegangen und damit der abstrakte Energiebegriff an einem anschaulichen Thema erarbeitet. Nur so können die Schülerinnen und Schüler später beurteilen, was ihre Ernährungsgewohnheiten mit dem Klimawandel zu tun haben könnten. Durch die Jahresplanarbeit an der RBG Burgdorf wird zudem ein sinnvoller Fächerübergriff gewährleistet, indem sich die Fachgruppen untereinander koordinieren. Das Fach Gesellschaftslehre befasst sich zum Beispiel mit den Themen Klimazonen, Wetter und Jahreszeiten, sodass sinnvoll mit den fachlichen Schwerpunkten gearbeitet und vertieft werden kann und unnötige Doppelungen vermieden werden.

Jahrgänge 5 bis 8:

In den Jahrgangsstufen 5 bis 8 wird das Fach Naturwissenschaften integriert unterrichtet und die Fachinhalte, soweit es möglich ist, aus allen drei Fachrichtungen beleuchtet. Auch erfolgt hier noch keine Differenzierung in Niveaustufen. Oftmals zeigen die vermeintlich „schwächeren“ Schülerinnen und Schüler ihre Stärken in den naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen, wie dem Experimentieren, Mikroskopieren oder auch dem Aufstellen von Ideen und Vermutungen. Hier wird durch Sprinter-Aufgaben differenziert, die mal einen zusätzlichen Forscherauftrag beinhalten können oder auch vertiefende Aufgaben. Oder die Schülerinnen und Schüler wählen, ob sie noch Üben und Wiederholen möchten oder eine weiterführende Aufgabe bearbeiten.

 

Jahrgänge 9 und 10:

In den Jahrgängen 9 und 10 wird der integrierte Naturwissenschaftsunterricht aufgelöst und in den fachbezogenen Schwerpunkten Biologie, Chemie und Physik unterrichtet. Dies ist notwendig, um fachlich mehr in die Tiefe gehen zu können, da ein fächerintegriertes Oberthema so weit gefasst werden müsste, dass sich der Zusammenhang im Laufe des Doppeljahrgangs wieder verlieren würde. Auch soll die Anschlussfähigkeit an die Oberstufe gewährleistet werden, in welcher die Fächer vollständig losgelöst voneinander unterrichtet werden.  Die Schülerinnen und Schüler können so auch für eine Ausbildung ausloten, ob ihnen mehr die biologischen Inhalte liegen oder eher die chemischen  bzw. physikalischen, wenn sie einen naturwissenschaftlichen Interessensschwerpunkt haben. Die drei fachbezogenen Schwerpunkte werden jeweils zu gleichen Anteilen in der Jahrgangsstufe 9 und 10 unterrichtet. Dabei findet kein Wechsel der Fachlehrkraft statt.

Ab Jahrgangstufe 9 erfolgt eine äußere Differenzierung in grundlegendes und erhöhtes Anforderungsniveau (G-Kurs und E-Kurs). Dies dient der Anschlussfähigkeit zur Oberstufe, da in den Kursen mit erhöhtem Anforderungsniveau zusätzliche komplexere Inhalte erarbeitet werden. Thematisch und inhaltlich laufen beide Kursniveaustufen weitestgehend parallel, sodass ein Wechsel zum Halbjahr oder Schuljahresende möglich ist und ggf. lediglich die zusätzlichen Inhalte nachgearbeitet werden müssen.

Das Forscherprofil in Jahrgang 5: Einbruch bei Oma Schulte

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten spielerisch beim Projekt „Einbruch bei Oma Schule“ die naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen. Die Inhalte sind vollständig losgelöst vom Naturwissenschaftsunterricht, sodass den Schülerinnen und kein Nachteil entsteht, wenn sie nicht das Forscherprofil gewählt haben. Vielmehr geht es darum, Spaß und Interesse an den Naturwissenschaften zu wecken und zu entdecken, wo überall naturwissenschaftliche Fragestellungen „drinstecken“. Nach Abschluss des Projekts wird gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern ein neues Projekt ausgesucht. Dies können dann auch Inhalte sein, welche aus dem naturwissenschaftlichen Unterricht erwachsen, jedoch dort keine Zeit zum Vertiefen finden. Oftmals interessieren sich die Schülerinnen und Schüler für die Arktis und Antarktis, wenn das Leben von Tieren im Winter erarbeitet wird. Dies kann als Projekt im Forscherprofil aufgegriffen und vertieft werden.

Forscher AG: Jungend Forscht

Im Rahmen unserer Ganztagsbetreuung bieten wir die Forscher AG an. Hier entwickeln die Schülerinnen und Schüler zunächst unter Anleitung naturwissenschaftliche Fragestellungen und Experimente, um diese zu untersuchen. Anschließend erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig Projekte, an denen sie forschen möchten. Dabei werden sie von einer Naturwissenschaftslehrkraft und einer erfahrenen externen Expertin betreut und unterstützt. Höchste Priorität hat der Spaß am Forschen und Entdecken, wodurch den Schülerinnen und Schülern viel Gestaltungsfreiraum gelassen wird und auch scheinbar simple Ideen zu einem spannenden Forschungsprojekt heranwachsen können. Die Projekte werden neben dem Jungend Forscht Wettbewerb auch auf der Zukunftsmesse vorgestellt, daher sollen sich die Forscher mit ihrem Projekt identifizieren und mit „Feuer und Flamme“ von ihrem Ergebnissen berichten können.